EINLEITUNG

Im Frühjahr 2017 hat die Geschäftsführung von Hertha BSC angekündigt, ein eigenes, reines Fußballstadion bauen zu wollen. Als Eröffnungszeitpunkt wurde im Nachgang der 25. Juli 2025, der 133. Geburtstag unserer Hertha, festgelegt. Der Verein hat den Stadionneubau unter dem Motto „Steil. Nah. Laut.“ beworben. Das Stadion soll über eine verringerte Kapazität verfügen, die Hertha BSC angemessener erscheint als das vermeintlich überdimensionierte Olympiastadion und gleichzeitig neue Vermarktungsmöglichkeiten für Hertha bringen. Ebenfalls erhofft sich der Verein eine bessere Atmosphäre durch die Nicht-Existenz einer Laufbahn und somit größere Nähe der Tribünen zum Spielfeld. Der folgende Katalog wurde von einer Gruppe interessierter Herthafans verschiedener Gruppierungen ausgearbeitet. Zur Erarbeitung des Forderungskatalogs wurden Diskussionen auf Fanszenetreffen, in Foren sowie in den sozialen Netzwerken angestoßen. Ebenso wurden Fanclubs und die aktiven Fangruppen aus der Ostkurve in den Prozess der Ideenfindung eingebunden, sodass wir davon sprechen können, dass eine Vielzahl an Interessen und Interessengruppen hinter diesem Forderungskatalog steht. Somit ist dieser als Standpunkt der Fans im etwaigen Spannungsfeld zwischen unterschiedlichen Akteuren (etwa: Investoren, Sponsoren, Verein) und ihren jeweiligen Interessen im Falle eines Stadionneubaus zu verstehen. Unserer Meinung nach ist die bessere Atmosphäre im Stadion allein durch die Nähe der Tribünen zum Spielfeld keineswegs gegeben. Während wir den Verein bei den Stichpunkten Steil und Nah beim Wort nehmen, wollen wir deshalb im Folgenden für den Punkt „Laut – Eine Heimat voller Emotionen“ Anforderungen nennen, welche unabdingbar sind, damit das neue Stadion eine emotionale und auch lautstarke Heimat für die Mitglieder und Fans von Hertha BSC werden kann.
Die folgenden Punkte sollen Hertha BSC die Möglichkeit geben, Anforderungen aus der Sicht der Fans an einen Neubau zu kennen und zu verstehen. Darüber hinaus soll das Endprodukt, neben den neuen Vermarktungsmöglichkeiten für Hertha BSC, ein fanfreundliches Stadion sein. Mit Wohlwollen nahmen wir die Ankündigung von Hertha BSC auf, die Mitglieder in die Planungsphase mit einzubeziehen. Die Verantwortlichen nehmen wir hierzu beim Wort. Wir wollen den Fokus auf bauliche und architektonische Maßgaben legen, welche den Fans ein optimales Stadionerlebnis ermöglichen.

Bild: www.medium.com

Schwerpunkte unserer Arbeit sind eine möglichst einzigartige Außenwirkung des Stadions, die unserem einzigartigen Verein sowie seinen Fanbereichen angemessen erscheint. Einerseits die Ostkurve Hertha BSC als Heimat eines Großteils der Fans von Hertha BSC, sowie als Zentrum der erhofften, verbesserten Atmosphäre. Andererseits die Bereiche der Gästefans, denn auch diese wissen die Vorzüge des Olympiastadions zu schätzen, da sich unser Stadion in etlichen Punkten aus einem häufig gästefanunfreundlichen Alltag in den höheren Spielklassen Deutschlands hervorzuheben weiß. Das optimale Stadionerlebnis soll unserer Meinung nach jedem Fußballfan in Berlin zugutekommen und demnach auch den auswärtigen Fans. Des Weiteren werden wir aber selbstverständlich auch außerhalb unserer thematischen Schwerpunkte die erarbeiteten Standpunkte präsentieren und uns zu Punkten wie Energieeffizienz, Infrastruktur und vielen weiteren äußern. Zu vielen Standpunkten werden wir zur besseren Veranschaulichung Beispielfotos sowohl positiver als auch negativer Natur mit einfließen lassen. Die Einzelmeinung der Fans zu der Frage nach dem Verbleib im Olympiastadion oder dem Wunsch nach einem Neubau war für diesen Forderungskatalog unerheblich. Allerdings spielt Hertha BSC bislang in einem einzigartigen Stadion und auch ein etwaiger Neubau soll kein Standard-Stadion ohne Alleinstellungsmerkmale werden, wie man sie leider viel zu häufig in Deutschland und Europa vorfindet.

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